Fachkräfte der Förderschule, der Regelschule und der AWO arbeiten beim kooperativen Schultraining Hand in Hand als Team zusammen, um für Kinder von Klasse 1 bis 9 eine neue schulische Perspektive zu schaffen. Hierbei stehen die soziale Entwicklung und persönliche Reifung im Vordergrund vor dem Aufholen von schulischem Lernstoff.
Hintergrund für dieses Angebot ist eine wachsende Anzahl von schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen, die in Regelschulen aufgrund ihres Sozialverhaltens nicht mehr im Klassenverband beschult werden können oder nicht mehr in der Schule erscheinen.
Jedes Kind hat einen individuellen Stundenplan mit (begleiteter) Teilnahme am Unterricht in einer Partnerklasse, Einzelbetreuung an schulnahen Lernorten und sozialpädagogischen Aktivitäten. Ressourcen werden gesucht und gefördert, Selbstbewusstsein gestärkt, Grenzen verdeutlicht und Ziele entwickelt. Die Schüler lernen, sich wieder erfolgreich, sozialkompetent und in einer Gruppe akzeptiert zu fühlen. Für diese Schüler*innen und ihre Eltern - die intensiv in die Arbeit einbezogen werden - ist es die Chance eines Neustarts. Es ist die Möglichkeit, vor Ort in Regelschule einen Weg zu finden als Alternative zu Fremdunterbringung und Beschulung außerhalb des Kreises. Der Ansatz ist engagiert und integrativ. Sozialpädagogik (z.B. tiergestützte Pädagogik, Bauprojekte, Waldaktivitäten, Soziales Lernen, Ferienfreizeiten, Segelgruppen etc.) und intensive Lernhilfen werden miteinander verknüpft.
Die Arbeit erfordert einen engen Vertrauensaufbau und professionelle Diagnostik. In Förderplänen bzw. Hilfeplänen werden Ziele und Maßnahmen für die Kinder festgelegt und regelmäßig überprüft. Der Verlauf geht von durchgängiger täglicher Betreuung bis in den Nachmittag hin zu immer weniger Begleitung. Im Idealfall steht letztlich die vollständige Entlassung in die Regelschulklasse der Partnerschule.