Die Einmündung neuzugewanderter Menschen in Ausbildung und Beruf stellt einen komplexen Vorgang dar. Gerade für diese Zielgruppe fehlen jedoch häufig bedarfsgerechte Angebote, Maßnahmen und Unterstützungsleistungen, welche die gewollte Integration und Partizipation in das Bildungs-/Ausbildungssystem und Berufsleben unterstützen. Neben unzureichenden Sprachkenntnissen fehlen den neuzugewanderten Menschen häufig Erfahrungen, die für die Mehrheitsgesellschaft selbstverständlich sind.
Die Projekte und Maßnahmen von AWO Interkulturell bieten daher für unterschiedliche Zielgruppen (u.a. Jugendliche und junge Erwachsene, Frauen mit Kleinkindern) eine bedarfsgerechte Unterstützung in der beruflichen Orientierung. Die Teilnehmer*innen erhalten Information über das Ausbildungssystem, Arbeitsmarktmechanismen und -zugänge, lernen ihre individuellen Ressourcen zu erkennen, entwickeln Eigeninitiative und Strategien im Übergang vom Sprachkurs in das Berufsleben und haben die Möglichkeit, Personen in ähnlicher Lebenssituation kennenzulernen.
COMMA PLUS (Kiel & Reinbek)
Diese Vermittlungs- und Beratungsstelle für Arbeitsuchende mit Migrationshintergrund richtet sich an erwerbsfähige ALG II-Empfänger mit Migrationshintergrund sowie multiplen Vermittlungshemmnissen. Ziel der Maßnahme ist es, für die beschriebene Zielgruppe auf einen Integrationserfolg hinzuwirken, um die Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit nach dem SGB II zu beenden. Ausgehend von den individuellen Ausgangsbedingungen jedes Teilnehmers wird eine zielorientierte, kompetenzerweiternde und individuelle Integrationsbegleitung abgeleitet, zu der
- die Aktivierung und Förderung der Eigenständigkeit des Teilnehmers,
- die bessere Integration sowohl im beruflichen als auch im sozialen Umfeld genauso wie
- die berufliche Standortbestimmung verbunden mit der Herausarbeitung von Perspektiven für den deutschen Arbeitsmarkt gehört.
Dabei wird ermittelt, welche Anerkennungen und Qualifizierungen eventuell noch notwendig sind, um auf den (Wieder-)Einstieg in das Erwerbsleben hinzuwirken. Außerdem werden Verhaltensmuster für den zwischenmenschlichen Umgang im beruflichen Kontext vermittelt. Hierzu gehören wichtige Bewerbungsstandards, Umgangsformen, rechtliche Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der Unterstützung.
Dunyay (Kiel & Neumünster)
Das Projekt Dunyay (aus dem Arabischen „Meine Welt“) nimmt die berufliche und gesellschaftliche Integration von geflüchteten Frauen in den Fokus. Ziel ist es, die individuellen Voraussetzungen für die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt für die Teilnehmerinnen zu schaffen und zu stärken.
Die Zielgruppe des Projekts „Dunyay“ sind volljährige, geflüchtete Frauen aus dem Rechtskreis des SGB II mit oder ohne kleinen Kindern (ohne Kita-Platz) oder schulpflichtigen Kindern. Auch Absolventinnen des Projekts Hayati können aufgenommen werden. Das Projekt bietet paralell zum Unterricht für die Teilnehmerinnen eine durchgehende Kinderbeaufsichtigung mit einem Beaufsichtigungsschlüssel von 1:5.
Die Umsetzung des Projekts orientiert sich an den Bedarfen und Ressourcen der Teilnehmerinnen.
Für die Frauen wird ein geschützter Raum geschaffen, in dem sie sich entfalten und individuelle Beschäftigungsbarrieren abgebaut werden können. Wir gehen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen erste Schritte Richtung beruflicher Orientierung, Erprobung und Beschäftigung. Dunyay umfasst drei Elemente: Gruppenarbeit und –unterricht, Einzelcoachings und Exkursionen.
Gefördert wird das Projekt mit Landesmitteln aus dem Förderprogramm AMI FLÜ (Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen) durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus. Das Projekt wird zusätzlich durch die Jobcenter vor Ort (JC Kiel und JC Neumünster) co-finanziert.