AWO Bundesvorstandsvorsitzenden besucht AWO Demokratie-Kita in Lübeck
Lübeck. Seit 2019 ist die Kita Drachennest lll als Demokratie-Kita zertifiziert und engagiert sich für die Förderung demokratischer Werte und Partizipation in der frühkindlichen Bildung. Die AWO Schleswig-Holstein setzt sich intensiv dafür ein, den Kindern bereits in jungen Jahren wichtige demokratische Prinzipien näherzubringen und ihnen eine Stimme zu geben. Dieses Konzept hat sich als wegweisend für die Weiterentwicklung im Bereich der frühkindlichen Bildung erwiesen.
Die AWO Bundesvorstandsvorsitzende Claudia Mandrysch besucht die Kita Drachennest lll um sich das Konzept und die Arbeit persönlich vor Ort anzuschauen: „Kinder haben ein Recht darauf, ihre eigene Meinung zu äußern und an Entscheidungen beteiligt zu werden. Indem sie frühzeitig demokratische Werte kennenlernen, werden sie zu verantwortungsbewussten und aktiven Mitgliedern unserer Gesellschaft heranwachsen. Es ist gut zu sehen, dass die AWO Schleswig-Holstein diese demokratischen Werte so präsent in ihren Einrichtungen lebt und die frühkindliche Bildung und die Rechte der Kinder weit über die Grenzen von Schleswig-Holstein stärkt und weiterentwickelt.
Die Arbeiterwohlfahrt engagiert sich seit ihrer Gründung für die Rechte von Kindern. Die AWO ist Teil des Bündnisses, das sich für die Einführung der Kinderrechte ins Grundgesetzt fordert. „Als AWO streiten wir für Vielfalt und Respekt. Wir finden uns mit Ungleichheit und Ungerechtigkeit nicht ab. Deswegen fordern wir unverändert, die Kinderrechte vollumfänglich ins Grundgesetz aufzunehmen“, macht Mandrysch klar.
Michael Selck ist Vorstandsvorsitzender des AWO Landesverbandes Schleswig-Holstein, der die Kita Drachennest lll in Lübeck betreibt: „Grundsätzlich geht es bei dem partizipativen Erziehungsansatz darum, dass Kinder ihre Bedürfnisse und Grenzen selbst kennenlernen und diese auch vor einer Gruppe vertreten und Kompromisse für gemeinsame Entscheidungen finden.“ Die Demokratie-Kitas basieren auf dem Konzept „Kinderstube der Demokratie“. Die Kita hat sich eine eigene Kita-Verfassung geschrieben, in dem die Rechte der Kinder explizit festgehalten werden. Es gibt ein Kinderparlament, in dem Delegierte aus den Gruppen über bestimmte Fragen abstimmen; etwa über den Speiseplan, über Aktivitäten, Gruppenregeln, die Gestaltung eines Sommerfestes oder eines neuen Spielplatzes.
Seit 2010 wird das Konzept systematisch in der gesamten AWO Schleswig-Holstein eingeführt. Dafür hat die AWO zusammen mit dem Sozialministerium und dem Institut für Partizipation und Bildung ein Zertifizierungssystem entwickelt. Alle AWO Kitas in Schleswig-Holstein sind zertifizierte Demokratie-Kitas.
„Demokratie gehört in Kitas. Wir sind deshalb froh, dass das viele andere Träger in Schleswig-Holstein auch so sehen und das Konzept übernehmen wollen“, so Selck.