Demokratie fördern und keine Bundesmittel kürzen!

Demokratie fördern und keine Bundesmittel kürzen!

Die AWO feiert den Tag der Demokratie 

Kiel/Mölln. „Unsere Demokratie schützt die Freiheit und Sicherheit eines jeden Menschen in Deutschland und Europa. Die demokratiefeindlichen Kräfte hetzen gegen Inklusion und Vielfalt. Demokratie muss gelernt und offensichtlich anschließend auch weiter trainiert werden“, erklärt Wolfgang Baasch, Vorsitzender des Präsidiums des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schleswig-Holstein e. V., zum Internationalen Tag der Demokratie am 15. September und verweist auf die in Schleswig-Holstein wachsenden Zustimmungswerte rechtsextremistischer Parteien, wie zuletzt bei der Europawahl.

Seit über 100 Jahren setzt sich die AWO für soziale Gerechtigkeit und Vielfalt ein. Die AWO war nicht bereit, sich der NS-Bewegung anzuschließen und wurde daher 1933 verboten. Führende Frauen und Männer der AWO wurden verfolgt. Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) wurde als Gegenmodell zum bisherigen Wohlfahrtsstaat realisiert und hatte eine Volkspflege zum Ziel, die die Fortpflanzung und Vermehrung des "Minderwertigen" verhindern sollte. Das bedeutete, dass Fürsorge nur für die rassisch definierte Volksgemeinschaft zur Verfügung stand und alle, die nicht in die NS-Weltanschauung eines „gesunden Volkes" passten, keine Hilfe zu erwarten hatten. Solange es die Mittel zuließen, setzte die AWO die Hilfe für Notleidende und Verfolgte des Naziregimes in der Illegalität fort. Erst 1946 konnte die AWO dann offiziell wieder gegründet werden und verteidigt demokratische Grundwerte weiterhin unermüdlich.

Der AWO Landesverband Schleswig-Holstein e. V. hält verschiedene Projekte, Angebote und Fortbildungen vor, um für Demokratie und Vielfalt zu werben und diese zu stärken. Beispielsweise sind nahezu alle der über 60 Kindertagesstätten in Trägerschaft des AWO Landesverbandes als Demokratiekita zertifiziert – die Kinder lernen spielerisch und in ihren Alltag integriert Demokratie und Partizipation. „Kinder haben Rechte - und unsere Demokratie lebt vom Mitmachen. Je früher, desto besser“, fasst Michael Selck, AWO Vorstandsvorsitzender, das Selbstverständnis der AWO zusammen. 

Für ehrenamtlich Engagierte und Interessierte bietet die AWO einen Fortbildungskatalog an, unter anderem mit einem abwechslungsreichen Programm zur Demokratieförderung. Neben diesen Fortbildungen fördert das Projekt „MitWirkung – im Verband!“  in ausgewählten Modellregionen des AWO Landesverbandes die Entwicklung neuer Formate zur Engagementförderung und Teilhabe, um Menschen für die Themen Demokratie, Partizipation und Solidarität zu begeistern. „Es ist unverständlich, dass in den laufenden Verhandlungen zum Bundeshaushalt Kürzungen im Bereich der Demokratieförderung überhaupt auf der Tagesordnung stehen. Die Demokratieförderung muss ausgebaut werden“, fordert Michael Selck.

Der AWO Landesverband Schleswig-Holstein e. V. feiert jedes Jahr gemeinsam mit einem AWO Ortsverein den Internationalen Tag der Demokratie mit einem Fest. In diesem Jahr fand das Demokratiefest am 7. September in Mölln statt. Den Hunderten Teilnehmer*innen wurde ein buntes Programm mit Musik, Diskussionen, Aktionen und internationalen Spezialitäten geboten. Das Projekt „MitWirkung – im Verband!“ begeisterte wieder mit seinem Demokratainment, das mit Spaß und Spiel Wissenswertes zur Demokratie vermittelt. Die AWO in Mölln arbeitet mit weiteren Verbänden und Institutionen zusammen, um die Zivilgesellschaft und damit die Demokratie zu stärken. „Als AWO in Mölln war es uns eine Freude, gemeinsam mit dem AWO Landesverband und unserem Bündnis vor Ort mit dem sehr erfolgreichen Demokratiefest viele Menschen mit Demokratie in Kontakt gebracht zu haben. Nur gemeinsam mit unserem breiten Bündnis können wir vor Ort eine politische Kraft bilden, die sich erfolgreich gegen Extremismus zur Wehr setzt und ein soziales Miteinander gestaltet“, berichtet Marcus Mesch, Vorsitzender der AWO Ortsverein Mölln.

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