100 Boote - 100 Millionen Menschen
Gemeinsame Aktion - Netzwerken für Aktive
Am Weltflüchtlingstag verwandelten über 100 XXL-Origami-Papierboote den Berliner Lustgarten in einen Ort der Solidarität mit Millionen Menschen auf der Flucht. Die Protestaktion fand am 20. Juni im Rahmen des deutschlandweiten Projektes „100 Boote – 100 Millionen Menschen“ statt. Initiator ist der AWO Landesverband Sachsen-Anhalt im Sommer 2023 gewesen.Die AWO in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein kooperierten der AWO Landesverband und der AWO Kreisverband Kiel für sozialkritische Kunstaktion. Menschen mit und ohne Fluchterfahrung gestalteten dafür in Kiel eines der über 100 Papierboote am Tag der Menschenrechte, 10. Dezember 2023. Anschließend war das Boot bis Mai im Foyer der AWO Landesgeschäftsstelle ausgestellt. Eine Delegation begleitete das Boot nach Schwerin, wo es mit weiteren künstlerisch gestalteten Booten aus dem Norden in einer Sternfahrt nach Berlin weitertransportiert wurde.
Der AWO Landesverband organisierte eine Busfahrt nach Berlin, damit AWO-Mitglieder aus Schleswig-Holstein am 20. Juni Solidarität zeigen und die Aktion vor Ort unterstützen konnten – neben der schönen Gelegenheit zum Netzwerken für die in der AWO Engagierten.
Der Aktionstag am 20. Juni
Im Lustgarten am 20. Juni 2024 setzten die bunten XXL-Origami-Boote ein Zeichen für eine vielfältige Zivilgesellschaft und enthielten individuelle Bo(o)tschaften. Bundesweit wurden sie von mehr als 1.500 Menschen in Schulen, Projekten, Initiativen, Vereinen, Beratungsstellen und Kommunen bemalt und gestaltet. Mit Fragen wie „Woher kommt ihr? Von der Erde“ oder „Was ist, wenn du morgen fliehen musst?“ sprachen die Kunstwerke die Besucher*innen direkt an.
Die Boote reisen weiter
Ein Großteil der Boote wird die Reise fortsetzen. Sie werden nochmal in Brüssel vor dem EU-Parlament präsentiert – für ein starkes Zeichen der Solidarität. „Für uns als AWO ist klar, dass wir öffentlich für unsere Grundwerte Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz einstehen und Haltung zeigen für soziale Gerechtigkeit“, erläutert Pia Duitsmann, Referentin für Kampagnenarbeit im AWO Landesverband.
Redebeiträge von AWO International e.V., SOS Humanity, United4Rescue und anderen AWO-Verbänden begleiteten die eindrucksvolle Veranstaltung. „Als die Aktion im September 2023 begann, waren schätzungsweise 114 Millionen Menschen auf der Flucht. Heute zählen wir etwa 120 Millionen, das sind in kurzer Zeit 6 Millionen Menschen mehr“, so Felix Neuhaus, Leiter der Humanitären Hilfe bei AWO International. Nur ein Bruchteil von ihnen sucht Schutz in Europa. Unabhängig von der konkreten Zahl fällt ein Trend im Weltflüchtlingsbericht des UNHCR besonders auf: Die Zahl der Menschen, die gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen, aufgrund von gewaltsamer Verfolgung und Vertreibung, steigt kontinuierlich an.
Das Boot von AWO International war eine Nachbildung des zivilen Rettungsschiffs "Humanity 1" und machte auf die Menschenrechtsverletzungen im Mittelmeer, einer der tödlichsten Grenzen der Welt, aufmerksam. „AWO International unterstützt schon seit 2016 in Kooperation mit SOS Humanity die Seenotrettung, und zwar, weil solidarische Hilfe und die Rettung von gefährdeten Menschen zum Selbstverständnis der AWO gehören. Das ist für uns unverhandelbar“, erklärte Paola Petruccelli, Projektmanagerin im Bereich Humanitäre Hilfe von AWO International, während ihres Redebeitrags am Weltflüchtlingstag.
Spenden willkommen
Die Seenotrettung kann mit Spenden unterstützt werden. Spenden mit dem Stichwort ,,Seenotrettung Mittelmeer'' unter:
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